In den ersten 9 Monaten ist die Zahl der eröffneten Insolvenzverfahren zwar rückläufig, was aber daraus resultiert, dass eine nicht unbeachtliche Anzahl an Unternehmen die Corona-Hilfen quasi „intravenös“ in Anspruch nimmt.

Zeitgleich mit den sinkenden Insolvenzverfahren, verdoppelten sich allerdings die Verbindlichkeiten der heimischen Unternehmen auf 2,7 Milliarden Euro, was mit einem früheren oder späteren Frontal-Crash enden wird.

Doch wie lange geht das noch gut? Und wieso werden Unternehmen künstlich am Leben erhalten, wenn sie danach vielleicht nicht mehr sanierungsfähig sind? Wer kommt für die Kosten auf, und wer entschädigt die enttäuschten Gläubiger?

Und wie sieht das Ganze im Privatbereich aus?

Im ersten Halbjahr 2020 lag die Anzahl an Privatinsolvenzen um 33% unter dem Vorjahreswert. Klingt doch gut oder?

Nur leider ist dies weitgehend auf den „Lockdown“ zurückzuführen, der mit geschlossenen Schuldnerberatungsstellen, und folglich einem Rückstau an Fällen Präsenz zeigte.

Aufgrund der aktuell wieder höheren Arbeitslosenquote, und Beendigung, beziehungsweise nur noch einzeln in Anspruch genommenen Kurzarbeitsmodellen, ist anzunehmen, dass es im Herbst einen rasanten Anstieg der Privatinsolvenzen geben wird, wirklich sichtbar werden die Spätfolgen dieser Pandemie und der damit einher gehenden Maßnahmen, wohl frühestens 2021.